Das Trek Checkpoint Gravelbike – Her mit dem Schotter!

Okay, okay: Trek hat sich Zeit gelassen mit der Präsentation seines ersten reinrassigen Gravelbikes. Wer sich als Gravel-Fan erster Stunde in den letzten Jahren auf eines der Bikes aus Wisconscin schwingen wollte, sah sich einer Flut möglicher Weggefährten gegenüber –  vom Endurancebike Domane über Crockett und Crossrip, ja sogar bis hin zum altgedienten 520er: Irgendwie alles ganz okay, aber auch nie so ganz das Wahre. Schluss damit: Das Trek Checkpoint ist da und soll die auch hierzulande stetig wachsende Schotter-Szene aufmischen. Aber was kann das Schätzchen und warum solltest Du Dir eines zulegen?

Trek Checkpoint
Ist es nicht schön??? Als Gravelbike konzipiert, macht das Checkpoint auch in urbaner Kulisse eine äußerst gute Figur. Das Tolle: Mit dem Chekpoint lässt Du jedes Ebike stehen und kannst locker im Verkehr mitschwimmen. Damit eignet sich das Bike auch hervorragend für den Weg zum Arbeitsplatz. Oder zum Picknick. Oder wohin Du willst…

Eines vorweg: So ein Gravel Bike ist eine super Sache! Warum? Darum: Vor einigen Jahren kam eine kleine Gruppe von Rennradfahrern aus dem mittleren Westen der USA auf die lustige Idee, ihre Rennen auf die landschaftlich reizvolleren und dort weit verbreiteten Schotterstraßen (Gravelroads) zu verlegen. Dies verlangte jedoch nicht nur nach enormer Leidensfähigkeit der Pedaleure, sondern brachte auch so manchen leichtgewichtigen Rennhobel schnell ans Limit. Jeder, der sich infolge leichter Orientierungsdefizite schon einmal mit 23er Reifen auf einem Feldweg wiederfand, weiß warum!

Gravelbiken erinnert ein bisschen an Mountainbiking in den neunziger Jahren. Man fuhr einfach mit dem Rad raus in die Natur und ließ sich überraschen. Diese ursprüngliche Freude am Biken und Entdecken macht Gravelbiken so be-sonders. Probier es doch mal aus!… Foto: Trek Bikes/USA

Also mussten neue Race-Bikes her, die trotz Racelenker eine entspanntere Geometrie als Crosser oder Rennräder bieten sollten.  Angesichts der schmoddrigen Pisten sollten auch noch breite Reifen und Scheibenbremsen dran, et voilá: das Gravelbike war geboren! Und mit Ihm eine Bikegattung, die dem geneigeten Piloten mit jeder Tour ein Grinsen ins Gesicht zaubert, das bis in die späten Abendstunden anhält. Denn mit einem Gravel-Bike bist Du fast so schnell in der Natur wie mit einem reinrassigen Racer. Wenn nun aber ein schöner, lichtdurchfluteter Waldweg von der Straße abzweigt, oder die leuchtende Sommerwiese am Firmament nur über einen verschwurbelten Feldweg zu erreichen ist, brauchst Du nicht mehr stumpf daran vorbeizuorgeln. Nö, Du biegst einfach ab und schon beginnt das Abenteuer. Da Du viel schneller unterwegs bist als auf einem Trekkingbike, schaffst Du am Nachmittag locker Deine 50 bis 80 Kilometer und kannst Dein Umland völlig neu entdecken. Toll, nicht? Und genau dafür ist das Checkpoint gemacht.

Gravelbike
Wenn’s sein muss, mutiert das Trek zum Packesel: Durch zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten kannst Du Dein Checkpoint zu einem echten Freund für alle Fälle aufrüsten: Dann steht weder der großen Reise noch ausgiebigen Wintertouren etwas im Weg… Foto:Trek Bikes/USA

Damit Dir dabei nicht die Puste ausgeht, hat das Trek Checkpoint jede Menge Features an Bord, die Dir unterwegs das Leben leichter machen. Drei Flaschenhalter? Yes, Sir! Gepäckträger- Lowrider- und Schutzblechösen? Jawohl, Sir! Das Checkpoint empfiehlt sich damit als „One for All“ Bike für all Diejenigen, die in kurzer Zeit möglichst viel Landschaft jenseits der immer gleichen Pfade „inhalieren“ wollen und keine Lust darauf haben, sich von einem der hochgezüchteten Spezialisten auf dem Rennrad- und Mountainbikemarkt vorschreiben zu lassen, wohin die Reise heute geht.

Mitgedacht: Das horizontal verschiebbare Ausfallende am Trek Checkpoint emöglicht Dir, den Radstand und damit auch das Fahrverhalten nach individuellen Vorlieben einzustellen und das Bike sogar als Singlespeeder zu bewegen. Die Form der rechten Kettenstrebe ist der großen Reifenfreiheit trotz des kurzen Hinterbaus geschuldet. Der Lohn der Mühe: Das Chekpoint verpackt Schlappen bis zu 45mm Breite.  Das zur Steigerung des Sitzkomforts entwickelte Iso-Speed Gelenk bleibt leider den Carbon-Modellen vorbehalten.

Trek bietet das Checkpoint übrigens in verschiedenen Versionen an. Doch egal ob Du Dich für ein luxuriöses Chekpoint SL 6 oder SL 5 mit Carbonrahmen und Iso Speed Gelenk oder ein günstigeres Checkpoint ALR Modell mit Shimano 105er – oder Tiagra Komponenten entscheidest: Du triffst auf jeden Fall eine gute Wahl, denn Spaß machen sie alle! Verdammt viel Spaß…

Halten wir fest:

Du sucht einen Kumpel zum Pferdestehlen? Hier ist er! Das Trek Checkpoint begleitet Dich überall hin, ist für jeden Quatsch zu haben, zickt nicht rum, wenn es anstrengend wird und bringt Dich auch dann noch heile nach Hause, wenn Du Dich mal wieder absolut verfranzt hast. Insofern lautet die eigentliche Frage nicht, warum Du Dir eines zulegen solltest, sondern eher: Warum nicht???

Von Erik Neugebauer